Samstag 10 Uhr. Mein Tag beginnt mit Chaos. Wie das aussieht? Ich erliege dem Putzwahn und versuche innere Unordnung, im Außen zu beseitigen. Ort des Geschehens. Mein Badezimmer. Wie eine schrullige Hausfrau, krabble ich am Boden herum, krieche in abgelegene Winkel und jage hinter Fussel und Staubpartikel her.
Eigentlich bin ich dafür viel zu müde, weil unausgeschlafen und trotzdem mache ich weiter. Eine Weile beobachte ich mich selbst mitfühlend, wie ein wohlwollender Freund, dann schreite ich ein. "Manuela, was machst du den da? Genug fürs Erste, oder? Lass gut sein. Die überlebenden Schmutzkörnchen haben sowieso schon die Flucht vor dir ergriffen. Schenk dir lieber eine Tasse Tee ein und nimm die Füsse hoch."
Gute Idee. Gedacht, gesagt, getan. Ich setze mich hin, schenke mir Kräutertee ein und überlege. Was tun, falls eine weitere Putzattacke im Anmarsch ist? Wie kann ich sie schnell und intelligent abwehren? Hm, ich könnte wellnessen. Hm, aber wo? Ah, ich erinnere mich. Meine NÖ Card ist noch bis Ende März gültig und ich war noch nicht in der Liebnitzmühle, obwohl ich sie schon einige Male ins Visier genommen habe. Grenzgeniale Idee. Hauptsache weit weg von Putzlappen und Staubsauger. Ich klopfe mir anerkennend auf die Schulter.
Weniger später erhalte ich noch eine Nachricht von einer Freundin samt Einladung zu Kaffee und Striezel mit anschließender Outdooreinheit. Hört sich gut an. Bin dabei. Ich mobilisiere meine müden Beine für die gemeinsame Frischlufteinheit und mache mich kurze Zeit später auf den Weg nach Liebnitz. Die enge Straße schlängelt sich durch Felder und Wälder, bis ich vor einer atemberaubenden Kulisse zum Stillstand komme.
Stillstand im wahrsten Sinne des Wortes. Hier steht die nächsten Stunden die Zeit für mich still. Ich höre die Thaya über die nahe gelegene Wehr plätschern, bewundere die steilen Felswände im rot schimmernden Licht und atme die frische klare Abendluft. Wow!
Noch ein gemütliches Schlendern am Ufer entlang und ich bin bereit für die Ruhe Oase. Ich zücke meine NÖ Card, unterbreche für eine kurze Kopfrechnung, € 2,50 für diese Wellness-Einheit (Preis für die NÖ Karte 2015 dividiert durch die Anzahl der von mir besichtigten Attraktionen ergibt € 2,50). Ich lächle mir zu, freue mich über die Investition in die Karte und inspiziere wenige Momente später den feinen gemütlichen Wellnessbereich.
Worauf habe ich Lust? A ja, Dampfbad, Infrarotkabine und Beine ausstrecken im Ruheraum. Perfekt! Dazwischen Meeresrauschen aus dem IPod und Tagträume über entlegene Traumstrände, Ayurvedaanwendungen und Rhythmen Tanz im warmen Sand. Kein 20stündiger Flug, kein geplünderter Bausparvertrag, kein mehrwöchiger Urlaub ist notwendig, um aus diesem kleinen Aufenthalt einen Mini-Luxus-Urlaub zu kreieren.
Back at home, blicke ich kurz zurück. Gähne, spüre die angenehme Müdigkeit und die Tiefenwärme der Infrarotkabine in meinen Knochen und wehre eine aufdringliche Schmuse-Einheit meiner Stubentiegerin ab, zumindest kurzzeitig, um diese Zeilen fertigzuschreiben.
Ideen für ein smooth living: Wellness fürs kleine Geldbörsel gibts in einigen Top Hotels zum Preis von ein paar Euro. Manche 4* Häuser bieten Zugang zum Spa Bereich für Tagesgäste an. Wenn du den Zeitpunkt clever wählst (Nebensaison, DinnerZeit) kann es passieren, dass du den Whirlpool sogar für dich alleine hast. Nachmachen und genießen erwünscht.
Die NÖ Karte gibts für 2016/2017 um € 59,-. Sie berechtigt zum Eintritt zu über 300 Ausflugszielen und ist gültig von 1. April 2016 bis 31. März 2017. Bade- und Saunawelten, wie das Sole Felsen Bad in Gmünd oder das Ybbstaler Solebad in Göstling laden zum Verweilen und Erholen ein. Auch Wien ist mit Sehenswürdigkeiten dabei. Mehr Infos findest du auf der Homepage der Niederösterreich Card.